Maske - Ich sehe die Hand vor Augen nicht
- Fleur Mäander
- 1. Nov. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Nov. 2019
Nebel im Herbst. Keinen Durchblick. So erging es mir diese Woche. Ich unterhielt mich mit einer Freundin und sie erfasste sofort, was ich mir zurzeit am ehesten wünschte.
Einfach mal echt sein dürfen, nichts vorspielen müssen, keine Maske aufsetzen zu müssen.
Es traf mich wie ein Blitz. Genau, das ist es, aber ich finde den Weg nicht dorthin, ich traue mich nicht. Ich habe Angst. Wovor? Ich habe Angst, dass meine Schwächen ausgenutzt und mir jedes mal vorgehalten werden, wenn sie in blöden Momenten auftauchen. Wenn ich konfrontiert werde mit meinen Schwächen, werde ich das aushalten können? Ich bin so dünnhäutig, habe meine Reaktionen dann nicht im Griff.
Ich fühle mich zerrissen, wenn es einerseits immer wieder heisst:
Wir wollen offen miteinander sein, wertschätzend miteinander umgehen, es geht uns um das Wohl des anderen....
Es sind Worte, die gefüllt werden müssen. Andererseits erlebe ich eine Atmosphäre, in der Zurückhaltung angesagt ist, Vorsicht, keinem zu nahe zu treten, Rückzug, um nicht angegriffen zu werden. Funktionen sind immer zuerst wichtig, der Mensch dahinter wird oft weniger gesehen. Ich bekomme diese beiden Seiten nicht zusammen. Darf ich nun offen reden oder nicht? Was passiert, wenn wir uns nicht einigen? Ich habe Mühe negative Erfahrungen auszublenden, mich nach vorne zu orientieren. Ich weiss, ich habe zurzeit meine spezielle Brille auf, durch die ich die Welt sehe. Ich möchte unvoreingenommen sein. Gestern habe ich mich dafür entschieden. Es ging mir besser damit, aber es ist ein Kampf. Bitterkeit wächst langsam an und ich bemerke es zunächst gar nicht. Ich möchte offen sein, weiss aber nicht, ob ich das so schaffe, wie ich das gerne möchte. Um mich von negativen Gedanken abzulenken, habe ich Zither gespielt. Da ich das Instrument nicht beherrsche, musste ich mich konzentrieren und die Musik und die Lieder haben mir neuen Atem gegeben. Ich konnte gar nicht mehr so negativ denken und fühlen. Eine gute Erfahrung.
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